Venedig – Einkaufen auf dem Markt von Rialto

Inhaltsverzeichnis

Unser Venedig

Unterwegs in der Sestiere San Polo

In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit dem Stadtteil San Polo, ein lebhaftes Viertel rund um die als Fotomotiv beliebte Rialtobrücke und den Markt von Rialto, der Verkaufsstände mit Fisch, Obst und Gemüse bietet. 

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Stadtteile (sestiere) Venedig

Isole di san polo.png

Rund um den Markt von Rialto

Der Stadtteil San Polo

Rialto im Stadtteil San Polo, auf der Insel San Silvestro, ist eine der ältesten Inselsiedlungen in der venezianischen Lagune, die sowohl aus historischer Sicht als auch in Bezug auf die Umwelt und das kollektive soziale Leben besonders interessant ist und auf der sich das Marktgebiet der Stadt befindet. Einst befand sich das Stadtzentrum von Rialto am westlichen Ufer des Canal Grande. An dieser Stelle wurde zuerst eine Pontonbrücke und dann eine Holzbrücke gebaut, die später durch die heutige Rialto-Brücke ersetzt wurde, deren schöne Steinkonstruktion mit einem einzigen Bogen von Antonio Da Ponte in den letzten Jahrzehnten des sechzehnten Jahrhunderts gebaut wurde.

San Polo ist einer der sechs Stadtteile von Venedig und liegt südwestlich des Canal Grand an der durch diesen gebildeten großen Schleife. Der Name San Polo leitet sich von der antiken Kirche San Paolo Apostolo, der früher eine eigene Pfarrei zugeordnet war, heute aber zur Gemeinde von Santa Maria Gloriosa dei Frari gehört.

San Polo hatte 2009 ca. 5022 Einwohner, die sich auf die Pfarreien San Silvestro, San Cassiano und Santa Maria Gloriosa dei Frari verteilen.

Die Sestiere San Polo ist mit ca. 34 Hektar die kleinste Sestiere der Stadt, beherbergt jedoch den ältesten Teil Venedigs und den zweitgrößten Platz, den Campo San Polo. Herzstück der Sestiere ist der Rialto mit dem Markt von Rialto (Mercato di Rialto), dem Handelszentrum der Stadt. Der Name leitet sich von „rivo alto“ (dt. hohes Ufer“) ab und umfasste zu Beginn der Besiedlung und Stadtentwicklung eine Gruppe von kleinen Inseln, denn Isole Rialtine, die ihr Zentrum um den Rio Businiaco bildeten. In diesem Stadtteil befand sich im 9. Jahrhundert auch der erste Regierungssitz. Leider ist von den ursprünglichen Bauten nach der Brandnacht am 10. Januar 1954, ausgenommen der Kirche San Giacometto, kaum etwas übrig geblieben.

Anfahrt

Rund um dem Markt von Rialto

Wie bereits in unserem ersten Beitrag erläutert, ist Venedig gut zu erreichen.
Die gängigen Anlaufstellen sind die Piazzale Roma und der Bahnhof Santa Lucia. Von hier kann man mit den Vaporetti (Wasserbusse) in Richtung der einzelnen Stadtteile aufbrechen.

Die Inseln von San Polo erreicht man über diverse Haltestellen der Linien 1 und 2.

Um die unten genannte Tour zu machen, fährt man am besten von Piazzale Roma mit der Vaporetto Linie 1 oder 2 entlang des Canal Grande bis zur Haltestelle San Silvestro.

Von Tronchetto aus, entweder mit dem People Mover oder mit der Vaporetto Linie 2 zur Piazzale Roma und von dort weiter wie mit der Linie 1 zur Haltestelle San Silvestro. 

Tour: San Silvestro & San Cassian

Sightseeing Tipp 1

Auf dieser Tour besuchen wir die beiden Inseln San Silvestro und San Cassian und besuchen u. a. dem Markt von Rialto. 

An der Haltestelle San Silvestro beginnt unsere Tour.

Campo Sant'Aponal

Von der Anlegestelle San Silvestro gehen wir zuerst durch die Unterführung Sottoportico de la Pasina und folgen dem Weg dann weiter bis zum Campo San’Aponal mit der gleichnamigen Kirche, die als Stadtarchiv genutzt wird. Vom Campo Sant’Aponal hat man die Möglichkeit in die Straße Rughetta del Ravano, oder kurz Ruga Rialto, abzubiegen, deren Namen vom französischen Wort „rue“ abstammt und eine lange Straße oder „Calle“ bezeichnet, in der viele Geschäfte zu finden sind.

Kirche San Silvestro & Riva del Vin

Wir gehen ein kurzes Stück die Ruga Rialto entlang und biegen dann rechts in die Rio Terrà ein und folgen dieser bis zur Kirche San Silvestro und zum gleichnamigen Campo. Leider hat die Kirche San Silvestro fünf Stufen am Eingang und ist daher nicht barrierefrei zu besichtigen. Wir folgen der Rio Terrà nach links und gehen kurz darauf rechts an der Kirche San Silvestro vorbei in Richtung der Straße Riva del Vin. Am Kanal angelangt können wir die Fondamenta del Vin bestaunen. Hier befanden sich einst die ältesten Häuser und byzantinischen „Fondachi“, von denen an dieser Stelle noch einige erhalten sind. Auf der gegenüberliegenden Seite am Canal Grande sieht man die faszinierenden Gotik-Renaissance-Fassaden des Palazzo Ca‘ Farsetti und des Palazzo Ca‘ Loredan, derzeit Sitz der Stadtverwaltung von Venedig. Auch die Rialto-Brücke ist bereits zu sehen.

Calle de la Madonna

Wir biegen links ab und gehen weiter in Richtung Rialto Brücke. Kurz vor der Rialto Brücke biegen wir erneut links in eine Unterführung und in die Straße Calle de la Madonna ein (eine Straße nach Calle die Cinque). Hier findet man eine Barbakane aus istrischem Stein mit der Aufschrift „PER LA IVRIDCIOM DI BARBACANI“. 

Dieses architektonische Element, das auch aus Holz sein kann, ist in Venedig sehr verbreitet und stützt einen Überhang der ersten Geschossdecke, wodurch die oberen Stockwerke mit einer größeren Grundfläche erbaut werden konnten, ohne die Breite der Straßen zu verringern, die so außerdem teilweise vor dem Regen geschützt wird. Die Republik Venedig legte aus Gründen der Sicherheit und der Stabilität der Gebäude eine Höchstgrenze für die Ausladung der Barbakane fest, und zur Veranschaulichung wurde diese Muster-Barbakane gebaut.

Kirche San Giovanni Elemosinario

Am Ende der Calle de la Madonna erreichen wir den letzten Abschnitt der Ruga Rialto, die hier Ruga Vecchia San Giovanni genannt wird. Wir bieten rechts in die Ruga ein und sehen nach einigen Metern auf der rechten Seite ein schmiedeeisernes Tor und kurz darauf einen Glockenturm aus dem vierzehnten Jahrhundert, der zur Kirche San Giovanni Elemosinario gehört. 

Es handelt sich hierbei um ein ungewöhnliches Gebäude, das mit einem Grundriss in Form eines griechischen Kreuzes vor 1071 erbaut wurde. Zerstört durch den Brand von 1514 und anschließend von Scarpagnino wieder aufgebaut, beherbergt die Kirche bedeutende Meisterwerke der Renaissance, darunter das Altarbild San Giovanni Elemosinario von Tizian und ein Werk von Pordenone in der zentralen Kuppel. 

Der Eingang der Kirche hat 5 Stufen, von denen die ersten 9 cm hoch sind und die restlichen vier 13 hoch sind.

Campo delle Beccarie - Der Anfang des Rialto Markt

Am Ende der Ruga Rialto biegen wir links in die Straße Ruga dei Spezieri ein, die Straße der Gewürzhändler und kurze Zeit später erreichen wir den Campo delle Beccarie, wo man in den frühen Morgenstunden einen gut besuchten Markt vorfindet. 

Die gleichnamige Straße führt rechts zum Campo della Pescaria und dann ein ganzes Stück weiter zum Campo Bella Vienna. Der Erste beherbergt einen Fischmarkt, während der Zweite Blumen, Früchte und auch venezianisches Kunsthandwerk zu bieten hat. Durchquert man vom Campo Bella Vienna die Fabbriche Nuove auf der linken Seite, erreicht man die Anlegestelle Rialto Mercato.

Fabbriche Vecchie & Chiesa San Giacometto

Der alte Gebäudeteil auf der rechten Seite, die Fabbriche Vecchie, ist Sitz des Gerichtshofs von Venedig. Durch eine Unterführung in der Fabbriche Vecchie erreicht man den Campo San Giacomo di Rialto mit der Kirche San Giacometto. Letztere, die in der Zeit zwischen dem 11. und 12. Jahrhundert erbaut wurde, gilt als die älteste in Venedig und entging dem Brand von 1514. Die schöne Fassade hat eine große Uhr (ca. 1410) über dem kleinen gotischen Portikus aus Stein und Holz, dem letzten originalen Überbleibsel des Brandes von 1514. Der Haupteingang und der Nebeneingang der Kirche haben fünf Stufen. Die Kirche beherbergt heute das Museum für Musik. 

Der Campo wird von einem langen Säulengang, dem Banco Giro, umrundet. Hier trafen sich früher Banker, Händler und Kaufleute und hielten ihre Vertragsverhandlungen ab. Auf der gegenüberliegenden Seite der Kirche befindet sich die Colonna del Bando, im Volksmund wegen der buckligen Figur mit einer großen Treppe aus Porphyr auf dem Rücken auch Gobbo di Rialto genannt. Diese Treppe bzw. Figur wurde früher dazu verwendet Ankündigungen, Proklamationen und Verurteilungen zu verlesen.

Campo dell'Erberia

Hinter der Fabbriche Vecchie, über den Säulengang des Banco Giro, erreicht man den Campo dell’Erberia, der den Canal Grande überblickt, einen der eindrucksvollsten Plätze Venedigs. In den zahlreichen Tavernen, die bacari genannt werden, genießt man am besten ein gutes Glas Wein und Cicchetti (kleinen Snacks, die zu den Getränken gereicht werden), während man den Ausblick auf die schönsten Paläste entlang der Volta de Canal (die Kurve der schönsten Wasserstraße der Welt) genießt.

Nach diesem Ausblick gehen wir zurück zum Campo San Giacomo, lassen die vielen kleinen Geschäfte hinter uns und betreten die Ruga degli Orefici, eine lange überdachte Straße, die einst für ihre Gold- und Silberwerkstätten berühmt war.  Am Fuße der Rialto-Brücke befindet sich links der Renaissance-Palazzo dei Camerlenghi, Sitz des Corte dei Conti (Rechnungshof) und rechts der Palazzo dei Dieci Savi aus dem 16. Jahrhundert, Sitz des Magistrato alle Acque (Wasserbehörde) und des Genio Civile (Zivilingenieure).

Campo San Cassian

Vom Campo San Giacometo gehen wir die Ruga dei Oresi zurück in Richtung Ruga Rialto und biegen links in diese ein. Nach einigen Metern biegen wir rechts in die Calle della Donzella ab. Wir folgen der Calle Donzella nach rechts und erreichen den Campielle dei Sansoni. Am Ende der Straße treffen wir auf eine kleine Brücke, die zur Straße Ca’Raspi führt. Die Brücke wurde durch eine Rampe auch für Rollstühle zugänglich gemacht. Von hier aus erreicht man, wenn man geradeaus weitergeht, die Calle dei Botteri. Geht man nun zunächst rechts und gleich die nächste Straße links, erreicht man den Campo San Cassian mit der gleichnamigen Kirche aus dem 17. Jahrhundert, deren Eingang eine Stufe aufweist, die leicht überwunden werden kann.

Weiterfahrt

Hier endet die Tour. Wer möchte, kann nun noch auf eigene Faust diesen schönen Teil von San Polo besichtigen oder kehrt entweder zur Anlegestelle Rialto Mercato oder zur Anlegestelle San Silvestro zurück, um einen weiteren Teil der Stadt zu entdecken.

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Nächstes Mal

Im nächsten Post bekommst du von uns Tipps zur Insel 

Frari,

die ebenfalls zum Stadtteil San Polo gehört. 

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Nur Reisen ist Leben, wie umgekehrt das Leben Reisen ist.

Jean Paul
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