Die Gärten von Schloss Trauttmansdorff

Inhaltsverzeichnis

Kurz & knackig

Die Gärten von Trauttmansdorff sind in der alpinen Region rund um Meran und Bozen sehr bekannt und ebenso sehr beliebt. Regelmäßig finden hier verschiedene Events und Veranstaltungen rund um das Thema Garten statt.

Wenn man es genau nimmt, dann handelt es sich bei den Gärten von Schloss Trauttmansdorff eigentlich um den botanischen Garten der Stadt Meran, in dessen Mitte sich das Schloss befindet. Natürlich klingt „Gärten von Schloss Trauttmansdorff“ einfach schöner.
Die Gärten wurden in der jetzigen Form im Jahr 2001 eröffnet. Das Schloss ist vor allem durch die Kuraufenthalte der österreichischen Kaiserin Elisabeth bekannt geworden. Das heutige Areal hat eine Größe von 12 Hektar und verfügt über ein schön angelegtes Netz an Wegen, welches insgesamt 7 Kilometer lang ist und welche einen Höhenunterschied von 100 Metern überwinden. Eigentümer der Gärten ist die Stadt Bozen, welche Betreiber der Landesmuseen ist und somit das Schloss Trauttmansdorff mit seinem Touriseum als Museum mit dazugehört.

Die Geschichte

des Schlosses

1327 wurde an der Stelle des heutigen Schlosses die Burg Neuberg erstmalig urkundlich erwähnt, welche jedoch um ca. 1300 bereits erbaut worden sein muss. Dies lässt sich vor allem an den Wappen der Adelshäuser ablesen, die im Vestibül an die Decke gemalt wurden und darauf schließen lassen, dass dies die Adelshäuser sind, in dessen Besitztum sich die damalige Burg befunden hat. Gemäß dieser Malereien war die Burg von 1307 bis 1354 im Besitz des Adelgeschlechts Angerheim, denen die Familie von Suppan mit Jakop Suppan von Taransberg bis 1399, die Feigenstein von 1400 bis 1488 und die Zwingensteins bis 1537 folgten. Die Adelsfamilie Trauttmansdorff kaufte die Burg dann im Jahre 1543. Franz von Trauttmansdorff ließ die Burg dann erheblich vergrößern. Die Linie dieser Familie starb jedoch aus und so ging die Burg 1697 an die Edlen von Stachelburg, in deren Besitz sie sich bis zum Jahre 1729 befand. Im 18. Jahrhundert dann, nach dem der Besitz nochmals gewechselt war, verfiel die Burg dann zusehends. 1777 stürzte der Turm der Burgkapelle ein. Unter der folgenden bayrischen Herrschaft wurde der Besitz 1805 an Bauern verkauft.

Joseph von Trauttmansdorff, Graf der Steiermark, kaufte dann im Jahr 1847 die bereits verfallene Burg auf und brachte sie nach 150 Jahren damit wieder zurück in den Familienbesitz. Dieser erweiterte die Burg erneut und baute einige neo-gotische Elemente in die Burg mit ein und somit wurde die nun zum „Schloss Trauttmansdorff“ umbenannte Burg zu einem Vorbild für viele neo-gotische Schlösser in Südtirol.
Kaiserin Elisabeth von Österreich besuchte das Schloss im Jahr 1870 für einen Kuraufenthalt das erste Mal. Zusammen mit ihren beiden Töchtern Gisela und Marie Valerie bewohnte sie die gesamte obere Etage des Schlosses. Die österreichischen Zeitungen beobachteten die kaiserliche Familie auf Schritt und Tritt und so konnten sie berichten, dass es Marie Valerie schon nach kurzer Zeit besser ging. Dies machte die Stadt Meran als Kurort berühmt. Bereits 1889 besucht Kaiserin Sissi die Kurstadt erneut.

Moritz von Leon, der Reichsritter, der als unehelicher Sohn von Joseph von Trauttmansdorff 1867 geerbt hatte, musste jedoch nach und nach seine Besitztümer verkaufen und somit ging Schloss Trauttmansdorff in den Besitz der Familie Gyulay über. Nach deren Konkurs wanderte das Schloss weiter in den Besitz von Friedrich von Deuster. Dieser stockte das Schloss auf, legte Obstwiesen und Gärten an und verlieh damit dem Schloss einen neuen Glanz. Mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges wurde die Blütezeit des Schlosses jedoch jäh beendet, was vor allem dem geschuldet war, das Südtirol und damit auch das Schloss direkt an der Frontlinie lagen.

Das faschistische Regime enteignete den Besitzer nach dem Ersten Weltkrieg und übergab es in den Besitz eines Hilfsfonds für italienische Soldaten, die Opera Nazionale per i Combattenti. Das nun Castel di Nova genannte Schloss wurde dann im Zweiten Weltkrieg von der Wehrmacht genutzt.

Nach Ende des Krieges stand das Schloss leer und der italienische Hilfsfonds suchte einen Käufer. Nach Auflösung des Hilfsfonds fiel das Schloss dann an die Südtiroler Landesverwaltung, die 1990 eine Verwendung dafür fand: Im Inneren wurde das Landesmuseum für Tourismus, oder auch Touriseum genannt, eröffnet und um das Schloss herum wurde der botanische Garten angelegt.

Die Gärten von Schloss Trauttmansdorff wurden 2005 als schönster Garten Italiens ausgezeichnet

Die verschiedenen Gärten

Auf dem 12 Hektar großen Areal wurden 80 Gartenlandschaften geschaffen, welche thematisch in 4 Gartenwelten gegliedert sind und fließend in einander übergehen:

Die stillen Waldgärten zeigen exotische Miniaturwälder aus Amerika und Asien, die warmen Sonnengärten bezaubern die Besucher durch ihr mediterranes Ambiente, die typischen Landschaften Südtirols gewähren einen Einblick in die heimische Natur rings um das Schloss herum und die eindrucksvollen Wasser- und Terrassengärten stellen europäische Gartenarchitektur mit Treppen- und Wasserläufen vor.

Ebenso haben verschiedene Tierarten hier eine Heimat gefunden. So findet man an den verschiedenen Stellen in den Gärten neben Papageien, die in den Volieren spielen, auch Zwergziegen im „Streichelzoo“ und zutrauliche Kois im Seerosenteich.

Als weitere Ergänzung findet man an den verschiedenen Stellen in den Gärten kuriose Details, Kunstwerke und Attraktionen. Diese laden einen zum mitmachen, bestaunen und innehalten ein.

In den über 20 Themengärten werden zudem abwechslungsreiche Sammlungen von Zierpflanzen gezeigt, die das Herz eines jeden Garten-Enthusiasten höher schlagen lassen.

Eine besondere Attraktion ist die australische „Wollemie“, ein Exemplar einer erst 1994 entdeckten Koniferenart, die in der Natur extrem selten zu finden ist. Die Gärten von Schloss Trauttmansdorff waren 2006 der erste botanische Garten in Italien, der diese Pflanzenart ausstellte.

All diese „Hingucker“ sind durch ein 7 km langes Wegenetz miteinander verbunden. Auf diesen kann man sich einfach treiben lassen oder aber den vier ausgeschilderten Rundwegen unterschiedlicher Länge folgen und so sicherstellen, dass man keine der 4 Themenwelten verpasst. Ebenso kann man sich für einen Panoramaweg entscheiden und diesem folgend (je nach Schwierigkeitsgrad) den Hang empor wandern und von oben die wunderschöne Aussicht auf das Meraner Land genießen.

Wer nach dem vielen Wandern und Spazieren etwas Erholung braucht, kann sich an einem der Ruhepunkte ausruhen. Hier findet man z. B. einen Picknickplatz mit Bänken und Tischen, einen Palmenstrand mit Liegestühlen und neben der Seebühne mit Liegestühlen am Seerosenteich noch einiges andere.

Barrierefreiheit

Die Anlagen der Gärten sind barrierefrei gestaltet. Zwar ist nicht jeder Weg ohne Treppen ausgestattet, die Themenwelten lassen sich jedoch immer über einen barrierefreien Weg – welcher eventuell etwas länger ist – erreichen. Da die Gärten an einem Hang liegen und manche der Wege den Hang hinaufführen, ist mit Steigungen von bis zu 30% zu rechnen. Wer also das Panorama genießen möchte, sollte einen elektrischen Antrieb dabei haben oder evtl. eine sehr kräftige Begleitperson. Der Ausblick von oben ist wirklich wunderbar, vor allem auf die umliegenden Berge, und der Aufstieg ist es auf jeden Fall wert. Wir empfehlen daher auf jeden Fall die Mitnahme eines Zuggerätes mit entsprechender Power. An machen Stellen sind Hinweisschilder angebracht, sollte der Weg eine besonders starke Steigung aufweisen.

Teile des Schlosses sind ebenfalls barrierefrei gestaltet und ein Großteil mit Aufzügen oder extra eingebautem Lifter zu erreichen. So kann z. B. das Touriseum auch mit dem Rollstuhl besichtigt werden.
Im Eingangsbereich gibt es ebenfalls eine barrierefreie Toilette.

Der Parkplatz liegt auf der gegenüberliegenden Straßenseite, auf welchem insgesamt 7 Behindertenparkplätze kostenlos zur Verfügung stehen. Durch das Eingangsgebäude und eine über die viel-befahrenen Straße führenden Brücke erreicht man die Gärten.

Einmal jährlich bieten die Gärten von Schloss Trauttmansdorff außerdem einen Tag der offenen Tür für Menschen mit Behinderung an. An diesem Tag können die Gärten von Rollstuhlfahrern und einer Begleitperson kostenlos besucht werden. Es lohnt sich hier regelmäßig auf die Veranstaltungsseite zu schauen.

Events & Veranstaltungen

Neben den Gärten selbst werden auch Events und Veranstaltungen in den Gärten durchgeführt. Sehr beliebt sind die Konzerte und Veranstaltungen rund um die Seebühne und den Seerosenteich, welche normalerweise im Sommer stattfinden. Außerdem gibt es hin und wieder die Möglichkeit an einem Picknick-Event am Seerosenteich teilzunehmen.

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Mehr über das Programm findest du hier:

Wanderung

Innenstadt Meran zum Schloss Trauttmansdorff

Von der Begeisterung Kaiserin Elisabeths für Meran und das Schloss Trauttmansdorff haben wir ja bereits berichtet. Daher ist es natürlich nicht weit hergeholt, dass sich die italienische Stadt noch etwas mehr hat einfallen lassen. So gibt es einen Wanderweg, welcher vom Stadtzentrum zum Schloss führt und der ebenfalls mit Kinderwagen oder Rollstuhl befahren werden kann. Um die Kaiserin zu betonen, wurde dieser Wanderweg Sissi-Weg genannt, was wir ein bisschen übertrieben finden – aber so ist das mit dem Marketing.

Der Weg führt jedoch gemütlich durch die Stadt und man lernt diese noch ein bisschen besser kennen. Zudem macht es keinen Sinn, von der Altstadt mit dem Auto zum Schloss zu fahren, wenn es einen gut ausgebauten Wanderweg gibt.

Unsere Wanderung

in den Gärten

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Nur Reisen ist Leben, wie umgekehrt das Leben Reisen ist.

Jean Paul
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