Der WerseRadweg
Eine kleine Zusammenfassung
Der Werseradweg ist ein 125 km langer Radwanderweg, der durch das südöstliche Münsterland führt. Er wurde im April 2007 eröffnet. Namensgebend, wie sollte es anders sein, ist der Fluss Werse, denn Verlauf der Radweg über weite Strecken folgt.
Streckenverlauf
WerseRadweg
Der Radweg beginnt an der Ems in Rheda-Wiedenbrück und lässt sich daher perfekt mit dem Ems-Radweg verbinden. Sein Verlauf führt zunächst über Stromberg, Oelde und Vellern nach Beckum. Von hier folgt der Radweg das erste Mal der Werse, die in den Beckumer Bergen entsteht. Die Werse führt den Radweg die Städte Ahlen, Drensteinfurt und Sendenhorst in Richtung Münster. Der Radweg endet bei Münster-Gelmer, wo die Werse in die Ems mündet. Der WerseRadweg lässt sich daher mit dem parallel verlaufenden EmsRadweg kombinieren und so zu einer Rundtour von 188 km verbinden.
Ein südlicher Abzweiger verläuft über die Trasse einer ehemaligen Zechenbahn von Ahlen bis zur Lippe und seit 2011 über Uentrop nach Hamm. Vom Stadtzentrum Hamm sind dann Anschlussstrecken entlang des Datteln-Hamm-Kanals oder andere Radwege in Richtung Ruhrgebiet möglich.
Unterwegs werden an „Erzählstationen“ Informationen über verschiedene Themenbereiche vermittelt, z. B.:
• Quelle der Werse am Kollenbach
• Kalksteinabgrabung
• Stadtgeschichte
• Hochwasserschutz
Streckenqualität
WerseRadweg
Der Radweg verläuft überwiegend flach; mit einer Steigung zwischen Rheda-Wiedenbrück und Stromberg. Von Rheda-Wiedenbrück bis Oelde führt die Strecke überwiegend über Landstraßen und gut ausgebaute Wirtschaftswege. Zwischen Beckum und Ahlen sowie von Drensteinfurt bis Münster – hier führt der Weg direkt an der Werse entlang – besteht die Fahrbahn zumeist aus einer wassergebundenen Oberfläche.
Der Abschnitt kurz hinter Beckum wurde im Jahr 2021 neu befestigt und ist daher perfekt zu befahren (siehe Video).
Landschaftliche Highlights
WerseRadweg
Die Landschaft, die man auf diesem wunderschönen Radweg durchfährt, präsentiert sich dem Radwanderer als außerordentlich abwechslungsreich. Das liegt vor allem an der sehr unterschiedlichen Bodenbeschaffenheit.
Im Oberlauf, wo der Untergrund reich an Kalkgestein ist und wo früher auch Steinkohle abgebaut wurde, erzählt die Landschaft vom industriellen Nutzen. Wer weiter nach Westen radelt, trifft dort auf eine Gegend mit fruchtbaren Lehmböden, und die Landschaft verwandelt sich völlig. Ein Mosaik aus Bauernhöfen, Wiesen, Feldern und kleinen Wäldern erzählt vom Leben der Bauern am und mit dem Fluss. Am Unterlauf schließlich bietet sich dann wieder ein ganz anderes Bild. In der romantischen Auenlandschaft mit ihren Altarmen, Überschwemmungsgebieten und Sandbänken zeigt die Werse ein ganz ursprüngliches Gesicht.
Von Beckum nach Ahlen und weiter über die Zechenbahntrasse nach Hamm
Hin- und Retour 54 km
Wir haben die Tour individuell gestaltet und sind von Beckum gestartet. Entlang der Werse geht es zunächst über einen sehr gepflegten Radweg mit mehreren Aussichtsplattformen (leider nicht barrierefrei) und Rastplätzen in Richtung Ahlen. Kurz vor Ahlen hat man die Möglichkeit, entweder in Richtung Ahlen und dann schließlich in Richtung Münster weiterzuradeln oder in Richtung Hamm abzubiegen.
Nach Süden in Richtung Hamm verläuft der WerseRadweg auf der Trasse der ehemaligen Werksbahn der Zeche Westfalen in Ahlen, die einen eigenen Hafen am Datteln-Hamm-Kanal betrieb. Mit der Schließung der Zeche im Jahr 2000 wurde es jedoch still auf den Gleisen. Durch die Umgestaltung zum Radweg radelt es sich nun bequem über die Lippe.
Kurz vor Hamm stößt der Radwanderer auf das Naturschutzgebiet Lippeaue. Hier ist die Lippe mit ihrem unbefestigten Ufer weitgehend naturnah erhalten geblieben, und die beiden verlandenden Altarme sind besonders wertvoll für gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Die Lippeaue ist ein Flora-Fauna-Habitat-Gebiet: In ganz Europa gewährleisten solche Naturschutzgebiete, dass die ökologischen Wechselbeziehungen zwischen den verschiedenen Naturräumen nicht unterbrochen bzw. wiederhergestellt werden.
Hinter den Lippeauen erreicht man den Datteln-Hamm-Kanal, an dem man dann über eine kurze Strecke entlang radelt. Über eine Brücke erreicht man die andere Seite des Kanals und gelangt so in das Stadtzentrum von Hamm bzw. kann auf weiteren Radwegen in Richtung Ruhrgebiet weiterfahren.
Wir haben uns dazu entschieden, der Nostalgie zu folgen und den Maximilianpark zu besuchen. Sabrina war hier früher oft mit ihrer Familie.
Der Maximilianpark in Hamm
Abstecher nicht nur für Familien
Wer mit Kindern unterwegs ist und/oder sich nicht gleich wieder auf den Rückweg Richtung Beckum machen möchte, für den ist der Maximilianpark eine tolle Möglichkeit. Der Maximilianpark ist ein Freizeitpark, der seit der Landesgartenschau 1984 auf dem Gelände der stillgelegten Zeche Maximilian errichtet wurde und dessen Wahrzeichen der Glaselefant ist, eine rund 40 m hohe begehbare Plastik. Die Kohlenwäsche wurde in den Glaselefanten eingebunden und im Park erinnern Relikte aus der Bergbauzeit an seine Geschichte.
Der Maximilianpark liegt am Nordufer des Geithe-Baches, 4,5 km östlich der Hammer Innenstadt und 1,5 km südlich des Datteln-Hamm-Kanals in Ostwennemar an der Grenze zu Werries im Stadtbezirk Hamm-Uentrop.
Der Park ist außerdem ein Teil der Route der Industriekultur und der Römerroute.
Der Eintritt den Park kostet für Personen mit Behindertenausweis 5,00 Euro und eine Begleitperson kann kostenlos mitgenommen werden.
Fazit
Der WerseRadweg von Beckum nach Hamm mit Handbike
Der WerseRadweg von Beckum nach Hamm ist ein toller Tagesausflug für die ganze Familie, vor allem wenn man ihn mit dem Maximilianpark verbindet. Landschaftlich wunderschön, wenig frequentiert und die Streckenqualität ist wirklich super.
Das nächste Mal fahren wir von Beckum nach Münster … Auf jeden Fall waren wir nicht das letzte Mal auf diesem Radweg unterwegs.
Nächstes Mal
Mit dem Handbike von Münster nach Warendorf
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